Muss ich an sie denken. A-N-N-A…….
Der weibliche Vorname Anna stammt vom hebräischen Vornamen Hannah (von Channa oder Channah) und bedeutet „Anmut“ oder „Gnade“, weshalb „Anna“ auch als „die Liebreizende“ gilt.
Und selten hat ein Name soviel Wahrheit in sich gehabt wie bei der jungen Dame, bei der ich nicht mal mehr weiss, wie ich sie gefunden hatte damals. Was auch an sich völlig irrelevant ist, denn die Hauptsache ist und war, dass sie da war. Und wo wir wieder bei Thema Muse sind.
Mich hat mal jemand gefragt, in welchem Verhältnis ich zu meinen Modellen stehe. Und so leicht die Frage daherkommt, umso schwieriger ist sie, mit einfachen Worten zu beschreiben.
Grundsätzlich bin ich der Überzeugung, dass man im Laufe seines Lebens eine Anzahl – wie auch immer die aussehen mag – an Menschen trifft, die für einen selbst etwas besonderes bedeuten. Was das sogenannte Besondere im Einzelfall ist, vermag man manchmal schwer in Worte zu fassen und alleine der Versuch dies zu tun, lässt dies Besondere für andere banal erscheinen.
Eine junge Dame – die auch noch so manches andere sagte – sagte mal, dass sie das Gefühl hat, sich in den Moment zu verlieben und in die Menschen, die ihn erzeugen und verstärken.
Leider hat unsere Gesellschaft ein stark eingeschränktes Bild vom sogenannten Verliebtsein. Ein egoistischer, obsessiver Individualanspruch an eine andere Person zur Aufrechterhaltung der eignen Glückseligkeit. Das ist meist das, was ganz viele darunter verstehen. Betrachtet man aber mal die Sachlage, kommt man am Ende nicht darum herum, festzustellen, dass es auch andere „Gelegenheiten“ gibt als gerade die klassische zwischenmenschliche Gefühlsduselei.
Du denkst nicht eine Millisekunde an etwas anderes. Du bist in deinem Flow. Du genießt den Moment und die Anwesenheit eines anderen Menschen. Und bist mit Wonne dabei, etwas gemeinsames zu erschaffen.
Fertig sind die Fotos. Bei deren Betrachtung jeder sieht, dass in dem Moment kein Blatt Papier zwischen dem einen und der anderen passen würde. Das Bild ist Zeuge eines einzigartigen Momentes.
Kleine Anmerkung zwischendurch. Warum viele Fotografen – oder die, die sich dafür halten – bei Porträts trotz handwerklicher Güte nur Gesichtsabbildungen hinbekommen, ist der Umstand, dass sie sich nicht auf ihren/ihre Gegenüber einlassen. Nicht sehen, was es auf den ersten Blick nicht zu sehen gibt. Oder sich schlichtweg dagegen abschirmen, die Wirkung des anderen auf sich zuzulassen.
klingt Dir alles zu esoterisch? Zu gefühlsduselig? Mein Ansinnen ist es nicht, Dir vorzuschreiben, wie du was zu tun hast. Sondern lediglich zu schildern, wie ich zu meinen Bildern komme. Was Du am Ende draus machst, tja, ist und bleibt natürlich deine Baustelle, mein verehrter Leser.
So ergab es sich, dass diese junge Dame hier – sich selber als Nicht-Modell bezeichnend – eines Tages bei mir im Studio stand, saß und lag. Nicht ohne Grund übt sie ihren Beruf als Körpercoach aus, denn mit einer atemberaubenden Gelassenheit war und ist sie in ihrem Körper zuhause. Eigentlich schon bedenklich, dass man dies erwähnen muss, denn ich musste immer wieder mal feststellen, wie wenig gerade die Damen in ihrem Körper zuhause sin. Wo doch nichts mehr das eigene Zuhause ist als man selbst?
Und sie gehörte zu der Kategorie Mensch, der einfach unbekleidet eine unbeschreibliche Aura hat. Ja, klar, wirst Du jetzt sagen, bei dem Körper. Ausstrahlung, ja sicher. Ich höre förmlich das Gekicher.
Aber es gibt tatsächlich diese Menschen, die wenn sie unbekleidet sind mit einer Art Aura wieder angezogen erscheinen. Wo ich mich fast schon – und ich bin wahrlich nicht verklemmt – genierte, sie so vor der Kamera zu haben.
Ich habe übrigens auch schon oft das Gegenteil erlebt. Wo nämlich selbsternannte Aktmodelle – wohlgemerkt schneller aus der Klamotte sprangen als man Huch sagen konnte. Und ich mir dachte : Komm zieh dich einfach wieder an!“. Sie waren in dem Moment nur unbekleidete Frauen. Null Aura.
Für diese Dame hier spielte die Kamera keine Rolle. Sie schenkte mir die Bilder für mein Gedächtnis. Dass es davon Bilder gibt, erschien als glücklicher Umstand.
War sie beim ersten Treffen das klassische Aktmodell, offenbarte sie mir beim zweiten Treffen den Wunsch, in Dessous mal etwas „erotischeres“ auszuprobieren. Und bis heute habe ich das Gefühl beim Betrachten der Bilder, als hätte ich fast verbotenerweise die Frau eines anderen fotografiert. Wenn Du verstehst, was ich meine. Als wenn ich etwas zu sehen bekäme, dass mir nicht zusteht. Schwer zu beschreiben.. Deshalb ist es einfacher, sich die Bilder zu betrachten.
Schwärme ich? Mag sein. Aber es ist auch völlig o.k.