Damenwahl…

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Du kennst das. Nichts hat mehr so richtig Abstufungen. Es muss am besten immer alles Schwarz oder Weiss sein. Null oder Eins. Da oder weg. Ernie oder Bert.

Nur ist es eben aber dann doch so, dass es zwischen diesen beiden Extremen einige Zwischenstufen gibt. Ein anderes seltsames Phänomen ist auch, dass Fragesteller eigentlich in ihrer Frage sich die Antwort bereits selbst gegeben haben und man als Gefragter zum Wohle des Fragers am besten deckungsgleich die gewünschte Antwort geben sollte. Weicht aber die Antwort ab, so ist die Reaktion nicht die freudige Überraschung etwas anderes zu hören, sondern die passiv aggressive Nummer, dass die gegebene Antwort nur dazu diente, dem Fragenden eins auszuwischen.

Ich bin kein Psychologe, sondern von Haus aus „nur“ Verhaltensbiologe, aber das klingt echt schizo.

Wie kann man beleidigt sein, wenn die Antwort, die man bekommt, und dabei der Wahrheit entspricht, als Angriff gewertet wird. Weil sie der Erwartung nicht entspricht? Ich weiss, einige werden sagen, dass ist der normale Alltag mit einer Frau, aber bleiben wir ausnahmsweise mal bei der Sache.

Du brauchst also ein Beispiel? Here we are :

Eine Dame fragte mich….und schon im Ansatz schwang die Keule der Suggestivfrage mit…nicht etwa, ob ich einen bestimmten Typ Modell bevorzuge, sondern sie sagt:
„Du hast doch sicher einen ganz bestimmten Typ an Modell bei deinen Bildern?“

Allein, wenn man es liest, klemmt das Fragezeichen am Ende schon. Denn es ist im Grunde keine Frage, sondern eine Unterstellung. Was der Anlass dazu ist, blieb und bleibt mir unbekannt. Und mir war klar, dass sie eine ganz bestimmte Antwort hören wollte. Denn sie selber hielt sich nicht für diesem bestimmten Typ und unterstellte, dass sie für Fotos ja eh nicht in Frage käme.

Und wo wir schon bei Klischees, Unterstellungen und unberechtigten Vorannahmen sind. Nein, sie war nicht übergewichtig. Und nein, sie wollte nicht nur nicht Fotos machen.

Klassische und jedes Gespräch abkürzende Antwort wäre ein „Ja“ oder „Nein“ gewesen.

Meine Antwort lautete lediglich nur : „Ciao!“

Nein, Spass beiseite. Natürlich war das zwar meine Äußerung. Aber auch nur um eine Reaktion zu provozieren. Denn nun hatte ich ihre Aufmerksamkeit und sie hatte ihren Pfad verlassen.

Ich ergänzte also, dass ich – wenn sie auf gewisse körperliche Attribute abziele – kein Beuteschema habe. Das einzige Kriterium, was darüber entscheidet, ob ich mit jemandem zusammenarbeite für Fotos ist und bleibt die Fähigkeit und der Willen, eben genau das zu tun. Mit mir zusammenzuarbeiten. Und sich darauf zu verlassen, dass das Ganze auch was wird. Alles andere ist völlig irrelevant, Weder Größe der Füße, Brüste oder Hintern spielen eine Rolle. Ob tätowiert, rasiert, operiert oder Haare gefärbt, egal. Ob 18 oder 50. Who cares?

Kleiner Einwand an der Stelle sei erlaubt. Manchmal gibt es doch Vorgaben. Wenn ich einen Mann fotografieren will, dann ist’s auch ein Mann. Macht es irgendwie authentischer. Und das mit den Tänzerinnen. O.k., o.k. Es bestellt sich auch keiner einen Rollmops, wenn er eine Pizza haben möchte.

Also, liebe Modelle. Und vornehmlich die Damen hadern da ganz oft. Vergleicht Euch nicht mit den Menschen, die ich fotografiert habe. Die Bilder repräsentieren lediglich meine Sicht auf die Person. Und das seid dann eben nicht ihr. Ich persönlich stelle an keiner Stelle Vergleiche an. Also lasst das mal mit diesem Höher, Schneller, Weiter, dem Bodyshaming und dem ganzen anderen Mist.

Ja, Mutter Natur gaugelt Euch vor, dass ihr in Konkurrenz treten müßt. Aber vertraut auf den Verhaltensbiologen, wenn ich Euch sage, dass das Prinzip seit Äonen lautet:

Female Choice!

Damenwahl. Das Weibchen sucht IMMER aus. Is so.

In diesem Sinne.

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