Wen das auch so stört, der hebe mal die Hand!
Es gibt eine Unart, die immer mehr um sich greift. Und man als Freak galt, wenn man genau dieser Unart die rote Karte zeigt.
Die Rede ist von allgemeiner Nettikette im Internet. Und ich meine dabei nicht die Art und Weise , wie Menschen – meist intelligenzfern aufgewachsen und mit Stupiditätshintergund – im World Wide Web Diskussionen führen. Wenn man es denn so nennen möchte
Es geht vielmehr, um die Art und Weise , wie miteinander umgegangen wird im individuellen Kontakt. Die Personen kennen sich dabei und kommunizieren über einen x-beliebigen Messenger miteinander.
Nur meinen immer mehr Leute, es dabei für unnötig zu halten, die allgemeinen und seit deutlich längerer Zeit etablierten Gesprächsregeln zu berücksichtigen.
Als Kind vom Lande war es üblich für mich, dass man jeden, der einem auf dem Weg durchs Dorf begegnete – ungeachtet von Alter, Geschlecht und Verwandtschaftsgrad – zu grüßen. Und wenn man angesprochen wurde, zu antworten. Tat man das nicht, wusste die Eltern darüber Bescheid, BEVOR man selber wieder zuhause war. Und der Vortrag war dann deutlich.
Völlig abhanden gekommen, diese simple, selbst für die unfassbare dämlichen Zeitgenossen zu verstehende intraspezifische Kommunikationsfacette.
Nein, eine Nachricht wird nicht mit „Hallo“ begonnen. Und mit einer Grußformel beendet. Geschweige denn, dass man auf die handelsüblichen Rechtschreibung- und Grammatikregeln achtet. Satzzeichen werden gänzlich überbewertet wie mir scheint.
Bin ich da zu empflindlich? Klares Nein, denn solch hingewixten Nachrichten zeugen von einer Belanglosigkeit und lassen die Aufmerksamkeit vermissen, die man im Umgang mit einem bekannten Menschen mit einen Minimum an Aufwand aufbringen könnte.
In das gleiche Horn stößt der Umstand, dass es auch aus der Mode gekommen zu sein scheint, auf Nachrichten zu antworten. Unhöflich im Kubikformat.
Ich höre das Gelaber, dass man ja nicht immer Zeit hätte zu antworten. Man ja schließlich wichtigeres zu tun habe.
Reflexartig müsste man bei derartiger Argumentation ebendiese Leute aus dem persönlichen Umkreis entfernen. Denn, nicht nur, dass das Ausbleiben einer Antwort schon unhöflich genug wäre, ist dieses Totschlagargument „man habe ja schließlich auch noch wichtigeres zu tun“, ein Tritt in die Fresse und an Respektlosigkeit schwerlich zu übertreffen.
Jemand, der so agiert, agiert herablassend und verschiebt die Person in den Bereich der Beliebigkeit
Und einfach im Zuge einer an sich recht flüssig laufenden Kommunikation nicht mehr zu antworten, reiht sich da nahtlos ein. Es ist ein leichtes zu schrieben, dass man nun „die Segel streichen möchte“ und man verabschiedet sich kurz.
Steht ihr im realen Leben auch einfach auf während eines Gespräches und lass den anderen da stumpf sitzen? Wenn ja, solltet ihr dringend mit speziell dafür ausgebildeten Fachleuten in Sachen Kommunikationsgebahren einen Termin vereinbaren.
Apropos Termin. Wenn man sich mit jemandem verabredet – und ich nehme hier mal speziell das Thema Fotos – dann sagt bitte SOFORT Bescheid, dass man sich a) motivationstechnisch doch vergriffen hatte, b) einen anderen Termin verteilt hat oder c) oder irgendwas anderes dazwischen gekommen ist.
Und meine Erfahrung gibt mir – leider – immer wieder recht. Ist eine Verabredung getroffen – der Termin liegt ein wenig weiter in der Zukunft – und es kommt zwischendurch nichts – wird der Termin ne Stunde vorher unter fadenscheinigen Erklärungen abgesagt.
Nur weil ich dann höflich bleibe, heisst das nicht, dass ich das toleriere. Im Gegenteil. Meine interne Black List bekommt einen weiteren Eintrag.
Denkt ab und zu mal über Euer Verhalten nach. Und wundert Euch nicht, wenn Euer Gegenüber irgendwann nicht mehr „verfügbar“ ist. Derjenige hat dann eine Entscheidung getroffen in Bezug auf Euch. Und diese Entscheidung fußt auf Euerm Verhalten und ist eigentlich kein Aushängeschild für Euch. Könnt Ihr drauf kacken, klar. Sympathisch definiert sich aber anders
In diesem Sinne