Da gehst Du jeden Tag in ein und dieselbe Café. Bestellst deinen Cappuccino. Bekommst ihn serviert. Und dann hältst Du inne, weil heute etwas anders ist.
Die junge Dame ist neu. Heute hier angefangen. Und hinterließ sofort Eindruck. Denn eher untypisch, dass eine Servicekraft in einer – nennen wir es doch mal einfach – Studentenkneipe mit 12 cm hohen Highheels eine 10-Stundenschicht „schiebt“.
Diese Dame tat es mit einer Selbstverständlichkeit als liefe ich barfuß. Wenn man sie nicht sah, hörte man sie auf jeden Fall immer. Sah man sie konnte man als Fotograf nicht anders, als sich eine Strategie zu überlegen, wie man sie davon überzeugen könnte, sich mal vor eine Kamera zu begeben.
Aber wie es dann immer so ist. Bevor ich es auch nur im Ansatz formulieren konnte, stand sie vor mir und fragte, ob es ein Problem sei, wenn sie mich mal wegen Fotos etwas fragen würde.
Noch nie war ein Problem kleiner als das und so kam eins zum anderen. Und der Rest ist Geschichte. Sieh selbst.
Und die Moral von der Geschichte. .Nicht lange überlegen. Denn sonst verpasst Du das „Mädchen von Nebenan“, das ein fotografischer Rohdiamant ist.
Nur so am Rande. Ich habe das Thema „Aktfotografie“ im Gespräch nie erwähnt. Das war ihre „Schuld“.