Schon immer wurde in der Kunst versucht, den Menschen in seiner ursprünglichen naturgegebenen Form darzustellen. Und es ist nichts selbstverständlicher, Körper ohne Kleidung vor sich zu haben. Eigentlich.
Aber alle Sätze mit „eigentlich“, haben eigentlich einen Haken. Je nach Epoche, Denkart und Moral war und ist der Körper ein Zankapfel der Gesellschaft. Heute mehr denn je, wie man meinen mag, wirft man einen Blick ins Internet.
Allein das Wort „NACKT“ ist im Deutschen schon mit dem Hauch der zweifelhaften Verachtung des Zustandes behaftet. Im Englischen im Wort „NUDE“ schon gleich etwas wohlwollender mit einem weichen „D“ in der Mitte, wird das Wunderwerk der Affen-Evolution gleich viel wertschätzender angesprochen. Selbst auf Sächsisch klingt´s mit „NAGGSCH“ noch geschmeidiger als im Hannoveraner Oxford-Deutsch. NACKT!
Klingt wie ZACK! AUSZIEHEN!. Im Deutschen bekommt alles schnell so einen wilhelminischen Befehlston.
Umso mehr also ein Grund, sein Augenmerk auf die Sinnlichkeit des unbekleideten Körpers zu legen. Was per se schon Sinn ergibt, da wir dabei das größte Sinnesorgan des (weitestgehend) haarlosen Vertreters der Familie der Schmalnasenaffen vor Augen haben.
Sinnlich meint dabei nicht das Eros-Zentrum anzusprechen – auch wenn es hinter jedermanns und jederfraus Stirn zugehen kann, wie es ihm oder ihr beliebt. Der schmale Grad zwischen kunstvoller Arrangements eines Körpers und dem Ausstreuen von fortpflanzungsmotivierenden Reiz-Reaktions-Schema-Bröseln ist dabei natürlich immer beschwerlich zu bewandern.
Um so mehr gebietet es der künstlerische Auftrag, alle Parameter an einem Punkt zusammenlaufen zu lassen und einfach Bilder für die Galerien zu machen. Zeitlos und unnahbar.
Dabei hilft eindeutig, sich Mühe zu geben. Aber auch das passende Modell zu haben. Vom richtigen Ort und Licht gehe dabei mal aus. Wie geht es aber im Detail?
Das siehst du hier:
Eine weisse Hohlkehle wird mit zwei Lichtquellen lang und satt beleuchtet. Um ein wenig Kontur in die Sache zu bringen, dienen an den Seiten schwarze Flächen dazu, das Licht kontrolliert zu mindern. Dass die Vorderseite des Klotzes unbeleuchtet bleibt ist dabei pure Absicht. und Hilfsmittel, um trotz der vielen Beleuchtung Bildtiefe aufrechtzuerhalten. Käme dort Licht hin, würde der Eindruck entstehen, dass das Modell schwöbe.
In diesem Sinne. Viel Spass beim Nachmachen.