Jeder, der mit digitalem Bildwerk zu tun hat, steht vor der Frage, wieviel und ob.
Ob man überhaupt ein Bild in die Pixelschmiede am Rechner schickt. Oder wieviel man an einem Bild an Bearbeitung überhaupt vornimmt.
Weil dies eine religionskriegähnliche Grundsatzdebatte lostritt, sei an dieser Stelle erwähnt, dass das gute alte Schwinger-Club-Motto „Alles kann, nichts muss!“ auch hier gelten kann.
Und um den ewig Gestrigen gleich den Zahn zu ziehen. Auch bei analoger Fotografie ist chemische oder physikalische Bildbearbeitung der finale Schritt zum endgültigen Ergebnis.
Entwicklerchemie, Einwirkdauer, Papierqualität und Alter und Temperatur der alchimistischen Ingredienzien erzeugen genauso viele Alternativen wie die Regler im Lichtbildladen aus dem Hause Adobe. Also Sabbel halten und den anderen ihre Methode lassen!
Selber wende ich natürlich auch die digitale Bildbearbeitung an. Manchmal mehr. Manchmal weniger. Einzig das Composing und Hardcore-Bearbeiten rüttelt an den Grundfesten meiner Philosophie beim Fotografieren. Ein Bild vor Ort in der Form gemacht zu haben ist für mich der Kern der Sache.
Ich streite mich öfter mit den sogenannten Photoshop Artisten. Genau darüber. Obwohl es eigentlich nichts zu streiten gibt. Wie bei der Frage, on Margarine unter Nutella oder nichts.
Willst Du einen Wikinger am Fluss fotografieren, suche Dir einen Fluss, einen Wikinger und dann leg los. Und wenn Du ganz was verrücktes tun willst, such Dir gleich zwei. Aber lass dies Gefummel am Rechner. Und vor allem, behaupte nicht Du warst auf Island, wenn Deine Bilder am PC im Arbeitszimmer in Castrop-Rauxel entstehen. Du bist vielleicht ein Virtuose am Rechner. Aber es ist einfach etwas anderes, wenn das Bild vor Ort entstanden ist. Ansonsten mach einfach, was Du willst.
ABER! Unter Nutella gehört Margarine! Punkt!